
Bis weit in die Sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts hinein prägte der »arme Poet« das Literatenbild in der Öffentlichkeit: Kunst ist Berufung. Kunst fragt nicht nach Geld. Und schon gar nicht nach Rente. Eventuelle Zweifel räumten die Tantiemen weniger Bestsellerautoren aus, die die Boulevardpresse andächtig nachzählte.
Erst mit der Gründung des VS im Jahre 1969 begann sich das öffentliche Verständnis zu wandeln. Seither konnten mit Unterstützung der Gewerkschaft einige entscheidende Verbesserungen für die soziale Lage der Autorinnen und Autoren durchgesetzt werden, beispielsweise das Künstlersozialversicherungsgesetz, das die gesetzliche Sozialversicherung für Künstlerinnen, Künstler und Publizistinnen, Publizisten öffnete. Der Deutsche Literaturfonds, die wichtigste Institution zur Vergabe von Literatur-Stipendien und Projektmitteln, wurde gegründet sowie die Verwertungsgesellschaft (VG) WORT, über die Autorinnen und Autoren Vergütungen für die weitere Nutzung ihrer Werke erhalten.
Aktuell zählt der VS etwas mehr als 3600 Mitglieder, im Landesverband Hessen etwa 300 mit den 2013 hinzugekommenen Übersetzerinnen und Übersetzern.